Aufgewachsen in einer ländlichen Umgebung,
bin ich geprägt von den Hausschlachtungen auf den Hof meiner Eltern.
Konfrontiert mit der Problematik der industriellen Nahrungsmittelproduktion
entwickle ich eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis
von Mensch und Tier, und der Wertigkeit der Materie Fleisch.
Ich möchte das Spannungsfeld sichtbar machen das zwischen
Konsum und Wirklichkeit entsteht,
und den Wertekanon unserer Gesellschaft hinterfragen.
Die ersten Arbeiten folgen einem dokumentarischen Stil.
Weiter gehen sie der fragen nach, was das Problem eines ungehinderten
Konsums sein kann.
Wo wird das Schlachten als der brutale Akt sichtbar, der er eigentlich ist?
Wann wir der Konsument mit den Gefühlen und Eindrücken
konfrontiert die ich beim Anblick der Hausschlachtung empfinde?
Beeindruckt und abgestoßen folge ich jedesmal dem Geschehen.
Schlachten als subversives Ritual?
DETAIL #POLAROID
2019
Polaroidinstallation © Julia Dietrich
Photo © Simon Freund
#GEDÄRM, #GEHIRN
2018
Siebdruck © Julia Dietrich
Photos © Tabitha Nagy
#WÜRSTE(ANZAHL)
2019
Plastik © Julia Dietrich
Photos © Simon Freund
DETAIL #OBJEKT1
2019
Skulptur © Julia Dietrich
Photos © Simon Freund
Das Material der einzelnen Arbeiten wird zur Metapher
der vormals lebendigen Materie.
Dadurch soll ´das Fleisch´ eine Aufwertung erfahren.
Eine Irritation soll in der Installation erzeugt werden:
Dass es sich um das Abfallprodukt der zuvor entstandenen Steinskulpturen handelt,
das abgeschirmt durch den Vakuumbeutel zum
Konsumprodukt wird, ist erst auf dem zweiten Blick zu erkennen.
DETAIL #KÜHLSCHRANK mit #FEINSTES HACK
2019
Installation © Julia Dietrich
Photos © Simon Freund
Akademie der bildenden Künste München - AKADEMIEGALERIE
Unsere Zivilisation will verdrängen.
Anders könnten wir das Bild unseres glücklichen Wohlstands nicht aufrecht erhalten.
Wir blenden aus: Auch dass wir geschlachtete Tiere essen.
Aber dazu gehört noch mehr. Konsumieren wir die Welt zu Tode?
Das Fleisch ist schwach. Wir sind schwach. Geizen mit Verstand,
bestimmen den Wert von jeder und jedem durch dessen
Preis oder Leistung.
Was muss sich verändern, wieviele Wahrheiten müssen noch erkannt und diskutiert werden?
Der Mensch, ein Objekt oder Sklave seines Systems?
Der Bogen wird weiter gespannt...
Die Zeit wird knapp.
In Allem unterwerfen wir uns den Bedingungen eines Marktes. Obwohl wir
doch eigentlich den Markt selbst erschaffen haben, oder?
Oder Kunst: Kunst kann.. Kunst muss.. Kunst ist frei?
Unsere Bedeutung, Ihre Bedeutung, wessen Bedeutung - kann Sie wirklich
über den Preis bestimmt werden?
Der Epilog als Nachspiel eines Dramas, Schlussrede, Mahnung.
Von uns selbst geschrieben und aufgeführt.
Kunst wird konsumierbar, zum Massenprodukt.
Sie möchte sich dieses mal nicht der Menge entziehen. Weder Spekulationsobjekt,
noch elitär sein.
Greifen Sie zu!
Gipswürste und eingeschweißte Ware dar nach Belieben mitgenommen werden.
AUSSTELLUNGSANSICHTEN
2021
Installation © Julia Dietrich
Photos © Franz Holzapfel